stories
Mit dem Velo von La nach frisco: die wohl beliebteste Velotour der Welt…
Alle haben von der Fahrt entlang der Küste zwischen LA und San Francisco geschwärmt. Wir haben so viele Tipps bekommen von Dingen, die wir auf keinen Fall auslassen sollten, dass wir das Gefühl hatten wohl nie in San Francisco anzukommen.Nachdem wir die Tour nun also selbst gemacht haben einige Facts.Das positive: Die Küste, die Strände, die Wellen, die Berge sind einfach nur sensationell, wie auch die Seeelefanten, die Riesenbäume bei Big Sur und die Sonnenuntergänge. Es sind etwa 1000 km und die Steigungen sind deutlich weniger schlimm als man uns weismachen wollte. Übernachten ist überhaupt gar kein Problem, es gibt sensationelle Hiker-Biker Campingplätze auf den State Parks, die nur zwischen 5 und 10$ pro Person kosten. Wenn man mal eine Nacht neben der Strasse oder im Wald zeltet, sagt niemand was. Es gibt auch einige tolle Warmshower Angebote, die man als Tourenfahrer auf keinen Fall auslassen sollte, vor allem «The Establishment» in San Luis Obispo und Murdock in Plasket. Und einmal in San Francisco angekommen, sollte man auf keinen Fall die Fahrt über die Golden Gate Bridge auslassen, auch wenn San Francisco Endstation ist. Diese Brücke ist mit dem Velo der Oberhammer…
All die «Geheimtipps» und Dinge, die man auf keinen Fall auslassen sollte (wie zum Beispiel das Mitternachts Bad im Esalen Institut, der violette Julia Pfeiffer Strand oder Hearst Castle), haben wir allesamt ausgelassen. Die Tour bietet auch so mehr als genug.
Unterwegs trifft man so gut wie sicher die verschiedensten Tourenfahrer an, die mit den unterschiedlichsten Beweggründen und dem unterschiedlichsten Equipment unterwegs sind. Nebst dem «Klassiker», also den Leuten, die von Alaska nach Patagonien fahren oder von Vancouver nach San Diego, oder auch nur von San Francisco nach LA gibt es auch Leute wie Stone, der von Alabama gekommen ist, so halb homeless ist und alle 5km kurz anhalten muss um sich einen joint reinzuziehen, John, ein Uni Dozent, der vor 5 Jahren einfach nicht von einem Sabbatical zurück an seine Uni ist und seither die USA zu Fuss und mit dem Rad bereist oder Callum, der von Asien kommend die Welt am umrunden ist, um Geld für eine Krebsstiftung zu sammeln.
Alle sagen, man soll die Tour mit dem Velo von Norden nach Süden machen wegen dem Rückenwind und weil man auf der Küstenseite der Strasse fährt. Nun, im Sommer ist das Windargument wahrscheinlich richtig, im Winter ist der Wind kein Thema. Als Bike & Kiter haben wir ja eigentlich auf Wind gewartet. Es gab aber so gut wie keinen und so haben wir das Kitesurf Zeugs wieder vergeblich die Hügel raufgeschleppt. Dafür hatte es richtig beeindruckende Wellen. Ein Surfbrett wäre wohl eher das Richtige gewesen…
Nun noch einige negativen Punkte zum Schluss. Der Verkehr ist richtig schlimm und es hat sogar im Januar richtig viele Touristen. Kaum auszudenken was im Sommer los ist! Entsprechend ist alles richtig teuer und die Städtchen sind ziemlich übel auf Tourismus ausgerichtet. Zudem kann das Wetter in einem El Niño Jahr (wie dieses) im Winter / Frühling richtig übel kalt und sehr sehr nass werden! Wir hatten mit einigen wahrlich biblischen Regenstürmen zu kämpfen… Aber wie gesagt, das positive überwiegt bei weitem und es ist kein Wunder, dass dies die wohl beliebteste Velotour Strecke der Welt ist.
Alle haben von der Fahrt entlang der Küste zwischen LA und San Francisco geschwärmt. Wir haben so viele Tipps bekommen von Dingen, die wir auf keinen Fall auslassen sollten, dass wir das Gefühl hatten wohl nie in San Francisco anzukommen.Nachdem wir die Tour nun also selbst gemacht haben einige Facts.Das positive: Die Küste, die Strände, die Wellen, die Berge sind einfach nur sensationell, wie auch die Seeelefanten, die Riesenbäume bei Big Sur und die Sonnenuntergänge. Es sind etwa 1000 km und die Steigungen sind deutlich weniger schlimm als man uns weismachen wollte. Übernachten ist überhaupt gar kein Problem, es gibt sensationelle Hiker-Biker Campingplätze auf den State Parks, die nur zwischen 5 und 10$ pro Person kosten. Wenn man mal eine Nacht neben der Strasse oder im Wald zeltet, sagt niemand was. Es gibt auch einige tolle Warmshower Angebote, die man als Tourenfahrer auf keinen Fall auslassen sollte, vor allem «The Establishment» in San Luis Obispo und Murdock in Plasket. Und einmal in San Francisco angekommen, sollte man auf keinen Fall die Fahrt über die Golden Gate Bridge auslassen, auch wenn San Francisco Endstation ist. Diese Brücke ist mit dem Velo der Oberhammer…
All die «Geheimtipps» und Dinge, die man auf keinen Fall auslassen sollte (wie zum Beispiel das Mitternachts Bad im Esalen Institut, der violette Julia Pfeiffer Strand oder Hearst Castle), haben wir allesamt ausgelassen. Die Tour bietet auch so mehr als genug.
Unterwegs trifft man so gut wie sicher die verschiedensten Tourenfahrer an, die mit den unterschiedlichsten Beweggründen und dem unterschiedlichsten Equipment unterwegs sind. Nebst dem «Klassiker», also den Leuten, die von Alaska nach Patagonien fahren oder von Vancouver nach San Diego, oder auch nur von San Francisco nach LA gibt es auch Leute wie Stone, der von Alabama gekommen ist, so halb homeless ist und alle 5km kurz anhalten muss um sich einen joint reinzuziehen, John, ein Uni Dozent, der vor 5 Jahren einfach nicht von einem Sabbatical zurück an seine Uni ist und seither die USA zu Fuss und mit dem Rad bereist oder Callum, der von Asien kommend die Welt am umrunden ist, um Geld für eine Krebsstiftung zu sammeln.
Alle sagen, man soll die Tour mit dem Velo von Norden nach Süden machen wegen dem Rückenwind und weil man auf der Küstenseite der Strasse fährt. Nun, im Sommer ist das Windargument wahrscheinlich richtig, im Winter ist der Wind kein Thema. Als Bike & Kiter haben wir ja eigentlich auf Wind gewartet. Es gab aber so gut wie keinen und so haben wir das Kitesurf Zeugs wieder vergeblich die Hügel raufgeschleppt. Dafür hatte es richtig beeindruckende Wellen. Ein Surfbrett wäre wohl eher das Richtige gewesen…
Nun noch einige negativen Punkte zum Schluss. Der Verkehr ist richtig schlimm und es hat sogar im Januar richtig viele Touristen. Kaum auszudenken was im Sommer los ist! Entsprechend ist alles richtig teuer und die Städtchen sind ziemlich übel auf Tourismus ausgerichtet. Zudem kann das Wetter in einem El Niño Jahr (wie dieses) im Winter / Frühling richtig übel kalt und sehr sehr nass werden! Wir hatten mit einigen wahrlich biblischen Regenstürmen zu kämpfen… Aber wie gesagt, das positive überwiegt bei weitem und es ist kein Wunder, dass dies die wohl beliebteste Velotour Strecke der Welt ist.
Los angeles - the place to be
Die letzten zwei Wochen verbrachten wir in LA, der Stadt der schönen Reichen und der verlorenen Engel. Es war die längste Pause, die wir auf unserer Reise je einlegten und ich bereue diese Entscheidung kein bisschen.
Die erste Woche verbrachten wir bei Nicholas Bruder Timothy und seiner Frau Megan. Als "locals" führten sie uns per Rad durch ein LA, welches wir eigenständig wohl nie kennengelernt hätten. Ausserdem wurden wir jeden Tag von Neuem mit kulinarischen Leckereien verwöhnt (selbstgebackenes Brot, Bagels, Panettone, Quiche, indisches Curry, Blueberry Pancakes und und und...) Weihnachten verbrachten wir dann mit Megans Familie. auch dort ging es in erster Linie ums Essen und Trinken, das Highlight des Abends waren jedoch die Weihnachtslieder, welche mit Gitarren- und Klavierspiel begleitet wurden. Am 26. Dezember kamen dann Nena, Selina und Andi und wir richteten uns für eine Woche zu fünft in einer Airbnb Wohnung in Venice Beach ein. Surfen, Beachvolleyball spielen, Sonnenuntergang mit Apero, jassen, shoppen, essen und (viel!) trinken gehörten zu unseren Aktivitäten (ja, die Fahrräder kamen kaum zum Einsatz). Für Silvester haben wir uns dann so richtig aufgedonnert (siehe Foto). In einem Club haben wir dann feucht fröhlich bis ins neue Jahr hinein getanzt. Nun heisst es: "back to the road" in Richtung San Francisco! |
We spent the last two weeks in LA, the city of the rich, the beautiful and of the lost angels. It was the longest break we had on our trip so far and I don’t regret it whatsoever!
The first week we spent with Nicholas’ brother Timothy and his wife Megan. They gave us the local tour of LA by bike bringing us to places we would never have found on our own. On top of that, every day we were treated with culinary delights, be it homemade bread, bagels, panettone, quiche, Indian beet root curry, blueberry pancakes, and and and… We spent Christmas with Megans family and also there everything revolved around eating and drinking. But the highlight of the evening was the Christmas carol singing that was accompanied by guitar and piano. On the 26th of December Nena, Sel and Andi arrived from Switzerland and the five of us rented an AirBnB pad right on Venice Beach. Two other friends of ours, Christian and Jacky from Switzerland were also spending their holidays in LA and they also dropped by from time to time. So instead of biking we spent the days playing beach volleyball, surfing, sipping sundowners while watching the sun set, playing the Swiss card game “Jass”, shopping, eating and lots of drinking. We got all dressed up for New Year’s party (see picture). We went to a club dancing the night away and had a boozy start to 2016. But now it is back to business as usual. We are on the road again! Heading for San Francisco. |
Und das geschah nach LA...
Bei strömendem Regen verabschiedeten wir uns von Megan und Tim und fuhren nach Malibu, wo uns ein weiterer Freund aus der Schweiz erwartete: Sandro. Wir verbrachten zwei wunderbare Tage mit ihm und der Hausherrin Jan in ihrem Beachhouse direkt am Strand.
Danach ging es die Westküste hoch, zwar in deutlich kürzeren Etappen (zwischen 30 und 60 Kilometern am Tag) dafür aber mit deutlich mehr Niederschlag (El Nino lässt grüssen). Vorerst liess uns der Regen kalt, da die Kulisse von Big Sur einfach umwerfend war. Aber mit der Zeit hatten wir die Nässe und die Kälte satt und auch die erhofften Kitesurf-Gelegenheiten blieben leider aus. So kristallisierte sich schnell heraus, dass wir bereits von San Francisco aus den nordamerikanischen Kontinent verlassen werden und nicht, wie ursprünglich geplant, erst von Vancouver aus. Die letzten Tage vor und in San Francisco nutzten wir, um Organisatorisches zu erledigen. Wir diskutierten lange, wie unsere reise weitergehen soll und wir brachten unsere Fahrräder zum „bike-doctor“ - unsere Rohloff hatte es nämlich eindeutig nötig! Brent Bell, ein „warmshower“, den wir an der Ostküste kennengelernt hatten, organisierte uns eine Bleibe in Berkeley: die „Meyer Family“ wohnt auf dem Hausberg von Berkeley und nicht nur die Sicht über die „Bay Area“ mit der Golden Gate Brücke und der Skyline haute uns vom Hocker, sondern auch die beiden Kids der Familie - die beiden sind echt Weltklasse!
Am 31. Januar 2016 hiess es dann definitiv „Bye bye America“ und auf in ein neues Abenteuer, nämlich Asien!
Die Philippinen. Welche Sprache wird da gesprochen? Wie ist das Essen? Sind die Menschen vergleichbar mit denjenigen, die wir in Thailand und Laos kennengelernt hatten? Oder sind sie näher bei den Chinesen? 1000 fragen gingen uns beim 14 stündigen Flug von San Francisco nach Manila durch den Kopf.
Die Antworten auf unsere Fragen hatten wir relativ schnell: die Philippinos sind zwar eher scheue Asiaten, aber sehr herzlich, anständig und äusserst hilfsbereit. An die Standard-Fragen „Warum seid ihr hier?“, „Wie alt seid ihr?“„Seid ihr verheiratet?“ und „Habt ihr Kinder?“ haben wir uns bereits gewöhnt und auch der Spruch „Hey Joe, nice bike“ ist aus ihrem Englisch-Repertoire nicht mehr wegzudenken.
Nach einer Woche Hitze, Regen, hügelige Landschaften und vollbeschäftigte Küstendörfer, entschieden wir uns für ein paar Tage „Ferien von den Ferien“. In Boracay trafen wir Fabi, den Bruder meines Schwagers - juhuu, schon wieder ein bisschen Familiennähe. Die Beschäftigung hier auf der Insel ist klar: kiten, kiten und nochmals kiten. Vielleicht gehen wir mit einer Kitergruppe sogar auf eine Robinson-Insel - ohne Bett, Wasser und Elektrizität - dafür jeder Menge Wind!
Bei strömendem Regen verabschiedeten wir uns von Megan und Tim und fuhren nach Malibu, wo uns ein weiterer Freund aus der Schweiz erwartete: Sandro. Wir verbrachten zwei wunderbare Tage mit ihm und der Hausherrin Jan in ihrem Beachhouse direkt am Strand.
Danach ging es die Westküste hoch, zwar in deutlich kürzeren Etappen (zwischen 30 und 60 Kilometern am Tag) dafür aber mit deutlich mehr Niederschlag (El Nino lässt grüssen). Vorerst liess uns der Regen kalt, da die Kulisse von Big Sur einfach umwerfend war. Aber mit der Zeit hatten wir die Nässe und die Kälte satt und auch die erhofften Kitesurf-Gelegenheiten blieben leider aus. So kristallisierte sich schnell heraus, dass wir bereits von San Francisco aus den nordamerikanischen Kontinent verlassen werden und nicht, wie ursprünglich geplant, erst von Vancouver aus. Die letzten Tage vor und in San Francisco nutzten wir, um Organisatorisches zu erledigen. Wir diskutierten lange, wie unsere reise weitergehen soll und wir brachten unsere Fahrräder zum „bike-doctor“ - unsere Rohloff hatte es nämlich eindeutig nötig! Brent Bell, ein „warmshower“, den wir an der Ostküste kennengelernt hatten, organisierte uns eine Bleibe in Berkeley: die „Meyer Family“ wohnt auf dem Hausberg von Berkeley und nicht nur die Sicht über die „Bay Area“ mit der Golden Gate Brücke und der Skyline haute uns vom Hocker, sondern auch die beiden Kids der Familie - die beiden sind echt Weltklasse!
Am 31. Januar 2016 hiess es dann definitiv „Bye bye America“ und auf in ein neues Abenteuer, nämlich Asien!
Die Philippinen. Welche Sprache wird da gesprochen? Wie ist das Essen? Sind die Menschen vergleichbar mit denjenigen, die wir in Thailand und Laos kennengelernt hatten? Oder sind sie näher bei den Chinesen? 1000 fragen gingen uns beim 14 stündigen Flug von San Francisco nach Manila durch den Kopf.
Die Antworten auf unsere Fragen hatten wir relativ schnell: die Philippinos sind zwar eher scheue Asiaten, aber sehr herzlich, anständig und äusserst hilfsbereit. An die Standard-Fragen „Warum seid ihr hier?“, „Wie alt seid ihr?“„Seid ihr verheiratet?“ und „Habt ihr Kinder?“ haben wir uns bereits gewöhnt und auch der Spruch „Hey Joe, nice bike“ ist aus ihrem Englisch-Repertoire nicht mehr wegzudenken.
Nach einer Woche Hitze, Regen, hügelige Landschaften und vollbeschäftigte Küstendörfer, entschieden wir uns für ein paar Tage „Ferien von den Ferien“. In Boracay trafen wir Fabi, den Bruder meines Schwagers - juhuu, schon wieder ein bisschen Familiennähe. Die Beschäftigung hier auf der Insel ist klar: kiten, kiten und nochmals kiten. Vielleicht gehen wir mit einer Kitergruppe sogar auf eine Robinson-Insel - ohne Bett, Wasser und Elektrizität - dafür jeder Menge Wind!
Von Tucson and den Pazifischen Ozean!
Wir sind wahrlich untypische Tourenfahrer: Uns ist kein Umweg zu weit und kein Hügel zu hoch. Gemäss Google sind es von Tucson nach San Diego knapp 700 km, 2500 Höhenmeter und ein Berg von ca. 1000 m, den es zu überwinden gilt. Die Route, die wir an die Küste gewählt haben, führt über ca. 1200 km, zuerst runter auf -60 m unter Meer, hinauf auf 1500 m, dann wieder runter auf 0m, wieder steil hinauf auf 1400m, dann über eine hügelige Hochebene bevor es schlussendlich runter an die Küste geht. Total haben wir über 7000 Höhenmeter durch die Wüste abgestrampelt und das mit Kite Board!
Aber es war eine sensationelle Fahrt voller grosser (++) und kleiner (+) Höhepunkte aber auch mit einigen Tiefpunkten (-)…
+ Direkt nach Tucson haben wir auf einem geilen Moon Docking Camping übernachtet an der Ecke 86 und San Joaquin Road. Moon Docking heisst hier halboffiziell und gratis campen. Auf diesen Plätzen, oft auf BLM Land (Bureau of Land Managment) findet man alle möglichen Leute in allen möglichen Motorhomes und Trailers, von riesengross und protzig bis komplett abgefucked.
++ Direkt nach Tucson kommt man in den Saguaro National Park. Saguaros sind diese ikonischen Kakteen, die in keinem Westernfilm fehlen dürfen. Sie sind einfach nur fantastisch und sie stehen wirklich überall, gross, klein zu tausend! Wir hätten stundenlang diese geilen Gewächse bewundern können. Ins Desert Museum sind wir auch. Ebenfalls supertoll, wenn auch mit 20$ pro Person über unserem Budget…
- Von Tucson nach Yuma gibt es eigentlich nur die Autobahn. Es ist eigentlich OK darauf zu fahren, aber es gibt schöneres. Besonders schlimm ist es, wenn es direkt neben der Autobahn eine Service Road gibt. Dann ist es nämlich verboten auf der Autobahn zu radeln und man muss auf die Service Road. Und die ist meistens in miserablem, holprigem, arschversohlendem zustand.
-- Yuma ist eine fürchterliche Stadt. Kein Zentrum, extrem viel Verkehr und sehr Velo unfreundlich. Immerhin haben wir auf einem tollen RV Park direkt neben dem Colorado übernachtet und Siria hat mit den Senioren Bingo gespielt aber leider nichts gewonnen…
++ Eloy Sky Dive Center. In Eloy haben wir via Warmshower erfahren, dass man an der Sky Dive Fallschirm Basis in Eloy gratis zelten kann. Der Spot hat uns so gut gefallen, dass wir gleich zwei Nächte geblieben sind. Es gibt eine geile Dusche, geiles Kaffee mit super Frühstück, Waschmaschine und natürlich gab es abends eine riesen Party mit den ganzen Skydivers in der Bent Prop Bar. Tagsüber kann man in die Sonne sitzen und zuschauen wie sich die Sky Diver aus dem Flieger runter stürzen…
++ Salton Sea. Alle haben uns abgeraten an den verseuchten Salton Sea zu fahren, dort würde es himmelhoch nach toten Fischen stinken, es gäbe nur Geisterstädte, es wäre furchtbar. Als ich dies hörte, MUSSTE ich einfach hinfahren! Dieser See hat eine lustige, oder eher tragische Entstehungsgeschichte: im frühen 20ten Jahrhundert wurde ein Bewässerungskanal gebaut um Wasser vom Colorado River abzuzwacken und damit das fruchtbare Land um El Centro zu bewässern. Dabei kam es zu einem Dammbruch, den man zwei Jahre lang nicht flicken konnte und so entstand der Salton Sea! In den 70gern erlebte die Gegend einen Boom und wurde zu einer Touristenhochburg. Heute kommt niemand mehr, weil man im Wasser nicht baden kann. Aber die Gegend ist super, der See wunderschön, es gibt viele interessante Gebäude, die am verfallen sind und skurrile Städtchen, die von ein paar Verwegenen noch bewohnt werden.
++ Slab City, East Jesus (liegt östlich von West Satan) und Salvation Mountain. Dieser Ort ist der Oberhammer! Man kann ihn gar nicht in Worte fassen. You must see it! Es ist eine Hippie Hochburg, berühmt geworden durch den Film „Into the Wild“. Wo man hinschaut, gibt es interessantes zu sehen. Am beeindrucktesten sind die ganzen Kunstwerke aus Schrott…
++ Box Canyon und Joshua Tree National Park. Zwar muss man von unter Null auf 1500m hinauf radeln. Aber die Strapazen lohnen sich. Sowohl der Box Canyon (BLM Land, also Gratis Camping!) als auch der Nationalpark sind einmalig. Die Joshua Trees sehen aus wie von einem anderen Planeten und die riesigen Granit Blöcke, die den Park zum Kletterparadies machen, sind fantastisch. Auch ohne Kletterausrüstung macht es Spass auf den Blöcken rumzukraxeln.
++ Palm Springs und Palm Desert. Hier wohnen definitiv Gutbetuchte, was unschwer an den Luxusboutiquen, Ferraris, Bentleys und der weltweit höchsten Golfplatzdichte zu erkennen ist. Wir hatten das Glück in einer tollen Villa in einer Gated Community bei einem WarmSchower zu nächtigen, der mit Steven Spielberg zusammen gearbeitet hat. Die Veranda ging direkt auf einen Golfplatz!
++ Paradise Valley Cafe. Nach einer superanstrengenden Passfahrt auf einer schmalen vielbefahrenen Strasse kommt man zum Paradise Valley Café. Hier gibt es sensationelle Burgers und genauso sensationelle Breakfast Burritos und Pancakes. Um die Zeit zwischen den Burgers und Burritos zu vertreiben, kann man auf der Veranda des Cafés das Zelt aufschlagen und gemütlich pfuusen.
++ Trail Angels. Am Tag nach dem Paradise Valley Café hatten wir übles Wetter. Kälte, Regen und ein starker Wind auf die Nase. Wir hatten das unfassbare Glück, dass ein junger Aussteiger mit seinem Truck, Airstream Wohnwagen und Hund namens Gravy anhielt und uns anbot ein Stück mitzunehmen.
Wir sind wahrlich untypische Tourenfahrer: Uns ist kein Umweg zu weit und kein Hügel zu hoch. Gemäss Google sind es von Tucson nach San Diego knapp 700 km, 2500 Höhenmeter und ein Berg von ca. 1000 m, den es zu überwinden gilt. Die Route, die wir an die Küste gewählt haben, führt über ca. 1200 km, zuerst runter auf -60 m unter Meer, hinauf auf 1500 m, dann wieder runter auf 0m, wieder steil hinauf auf 1400m, dann über eine hügelige Hochebene bevor es schlussendlich runter an die Küste geht. Total haben wir über 7000 Höhenmeter durch die Wüste abgestrampelt und das mit Kite Board!
Aber es war eine sensationelle Fahrt voller grosser (++) und kleiner (+) Höhepunkte aber auch mit einigen Tiefpunkten (-)…
+ Direkt nach Tucson haben wir auf einem geilen Moon Docking Camping übernachtet an der Ecke 86 und San Joaquin Road. Moon Docking heisst hier halboffiziell und gratis campen. Auf diesen Plätzen, oft auf BLM Land (Bureau of Land Managment) findet man alle möglichen Leute in allen möglichen Motorhomes und Trailers, von riesengross und protzig bis komplett abgefucked.
++ Direkt nach Tucson kommt man in den Saguaro National Park. Saguaros sind diese ikonischen Kakteen, die in keinem Westernfilm fehlen dürfen. Sie sind einfach nur fantastisch und sie stehen wirklich überall, gross, klein zu tausend! Wir hätten stundenlang diese geilen Gewächse bewundern können. Ins Desert Museum sind wir auch. Ebenfalls supertoll, wenn auch mit 20$ pro Person über unserem Budget…
- Von Tucson nach Yuma gibt es eigentlich nur die Autobahn. Es ist eigentlich OK darauf zu fahren, aber es gibt schöneres. Besonders schlimm ist es, wenn es direkt neben der Autobahn eine Service Road gibt. Dann ist es nämlich verboten auf der Autobahn zu radeln und man muss auf die Service Road. Und die ist meistens in miserablem, holprigem, arschversohlendem zustand.
-- Yuma ist eine fürchterliche Stadt. Kein Zentrum, extrem viel Verkehr und sehr Velo unfreundlich. Immerhin haben wir auf einem tollen RV Park direkt neben dem Colorado übernachtet und Siria hat mit den Senioren Bingo gespielt aber leider nichts gewonnen…
++ Eloy Sky Dive Center. In Eloy haben wir via Warmshower erfahren, dass man an der Sky Dive Fallschirm Basis in Eloy gratis zelten kann. Der Spot hat uns so gut gefallen, dass wir gleich zwei Nächte geblieben sind. Es gibt eine geile Dusche, geiles Kaffee mit super Frühstück, Waschmaschine und natürlich gab es abends eine riesen Party mit den ganzen Skydivers in der Bent Prop Bar. Tagsüber kann man in die Sonne sitzen und zuschauen wie sich die Sky Diver aus dem Flieger runter stürzen…
++ Salton Sea. Alle haben uns abgeraten an den verseuchten Salton Sea zu fahren, dort würde es himmelhoch nach toten Fischen stinken, es gäbe nur Geisterstädte, es wäre furchtbar. Als ich dies hörte, MUSSTE ich einfach hinfahren! Dieser See hat eine lustige, oder eher tragische Entstehungsgeschichte: im frühen 20ten Jahrhundert wurde ein Bewässerungskanal gebaut um Wasser vom Colorado River abzuzwacken und damit das fruchtbare Land um El Centro zu bewässern. Dabei kam es zu einem Dammbruch, den man zwei Jahre lang nicht flicken konnte und so entstand der Salton Sea! In den 70gern erlebte die Gegend einen Boom und wurde zu einer Touristenhochburg. Heute kommt niemand mehr, weil man im Wasser nicht baden kann. Aber die Gegend ist super, der See wunderschön, es gibt viele interessante Gebäude, die am verfallen sind und skurrile Städtchen, die von ein paar Verwegenen noch bewohnt werden.
++ Slab City, East Jesus (liegt östlich von West Satan) und Salvation Mountain. Dieser Ort ist der Oberhammer! Man kann ihn gar nicht in Worte fassen. You must see it! Es ist eine Hippie Hochburg, berühmt geworden durch den Film „Into the Wild“. Wo man hinschaut, gibt es interessantes zu sehen. Am beeindrucktesten sind die ganzen Kunstwerke aus Schrott…
++ Box Canyon und Joshua Tree National Park. Zwar muss man von unter Null auf 1500m hinauf radeln. Aber die Strapazen lohnen sich. Sowohl der Box Canyon (BLM Land, also Gratis Camping!) als auch der Nationalpark sind einmalig. Die Joshua Trees sehen aus wie von einem anderen Planeten und die riesigen Granit Blöcke, die den Park zum Kletterparadies machen, sind fantastisch. Auch ohne Kletterausrüstung macht es Spass auf den Blöcken rumzukraxeln.
++ Palm Springs und Palm Desert. Hier wohnen definitiv Gutbetuchte, was unschwer an den Luxusboutiquen, Ferraris, Bentleys und der weltweit höchsten Golfplatzdichte zu erkennen ist. Wir hatten das Glück in einer tollen Villa in einer Gated Community bei einem WarmSchower zu nächtigen, der mit Steven Spielberg zusammen gearbeitet hat. Die Veranda ging direkt auf einen Golfplatz!
++ Paradise Valley Cafe. Nach einer superanstrengenden Passfahrt auf einer schmalen vielbefahrenen Strasse kommt man zum Paradise Valley Café. Hier gibt es sensationelle Burgers und genauso sensationelle Breakfast Burritos und Pancakes. Um die Zeit zwischen den Burgers und Burritos zu vertreiben, kann man auf der Veranda des Cafés das Zelt aufschlagen und gemütlich pfuusen.
++ Trail Angels. Am Tag nach dem Paradise Valley Café hatten wir übles Wetter. Kälte, Regen und ein starker Wind auf die Nase. Wir hatten das unfassbare Glück, dass ein junger Aussteiger mit seinem Truck, Airstream Wohnwagen und Hund namens Gravy anhielt und uns anbot ein Stück mitzunehmen.
Mit dem Velo durch New Mexico und Arizona
Diese Zeilen schreibe ich vom Roadrunner Hostel in Tucson (AZ) nach einer, wegen üblem Geschnarche im Dorm, ziemlich schlaflosen Nacht. Nun haben wir also schon beinahe 7000 km und über 45‘000 Höhenmeter abgestrampelt. Zunächst zum Hostel. Es ist ein supertolles Hostel, geile Ambience, gute Lage, feines Waffel Frühstück. Aber ich muss dennoch gestehen, dass mir dennoch mulmig war. Wir sind just an Thanksgiving angekommen und das Hostel hat ein Thanksgiving Dinner, inklusive Truthahn, aufgetischt. Zuerst dachte ich, es wäre ein Wohltätigkeitsanlass für Obdachlose, es stellte sich aber nach und nach heraus, dass all die Leute Gäste des Hostels waren. Die Rechnung, die wohl gemacht wird, ist 22$ pro Nacht, macht 660 $ pro Monat, Frühstück ist mit dabei, an Thanksgiving gibt es ein grosses Fest und man ist nicht alleine. Trauriges Amerika!
Fahrradfahren im Südwesten der USA ist aber grandios. Unsere Räder sind heil mit Amtrak in Albuquerque angekommen und nach einem Ruhetag sind wir dann direkt nach Süden losgeradelt. Zuerst haben wir noch kurz überlegt auf der Route 66 nach Flagstaff zu fahren um Las Vegas und den Grand Canyon mitzunehmen. Das wäre aber die falsche Entscheidung gewesen, mit Schneesturm und Kälte wäre es dort ungemütlich geworden.
Und so sind wir via dem fantastischen Vogelreservoir Bosque del Apache und dem ebenso stimmungsvollen State Park am gestauten Rio Grande entlang gefahren. Dann sind wir nach Westen über den 2500 m hohen Emroy Pass nach Silver City und von dort nach Norden durch richtiges Cowboy Country an Ranches und Prärien vorbei nach Three Way. Von dort sind wir dann langsam zurück in die Zivilisation gekommen. Übernachten in dieser Gegend ist absolut kein Problem, man kann das Zelt irgendwo neben die Strasse stellen, das kümmert hier kein Schwein, auf BLM (Bureau of Land Managment) Land oder in State Forests ist es sogar legal. Kaffee gibt’s da und dort in kleinen Stores, dazu selbstgemachtes Jerky und Biskuits (ziemlich ähnlich wie ein Hamburger, nur mit Ei und Wurst zwischen den Brötchen). Die Gesellschaft ist auch grossartig: ziemlich verlebte Cowboys, komplett mit Hut und vom Tabak zerfressenen Zähnen, die vor allem über Rinder fachsimpeln.
Weiteres Highlight dieser Gegend sind die offenen Kupferminen. Ich hätte stundenlang zusehen können, wie die 80t Dumptrucks sich langsam aus dem 600 m tiefen und über 1.5km breiten Loch in der Erde hochkämpften.
Um nach Tucson zu gelangen, gibt es auch für Radfahrer eigentlich nur die Autobahn durch die Wüste. Das ist hier legal und eigentlich auch ziemlich spannend. An den ganzen toten Kadavern von Eulen, Greifvögeln, sonstigen Vögeln, Coyoten, Waschbären, Schlangen etc. sieht man, wie reichhaltig die Tierwelt hier ist und man lernt wie die Trucker ihr kleines Geschäft erledigen (viele mit gelber Flüssigkeit halb gefüllte Plastikflaschen am Strassenrand). Die Truckstops sind zum Teil auch ziemlich legendär. An einem haben wir gemütlich unsere Nudeln gekocht als wir plötzlich merkten, dass direkt vor uns im Sand eine –zum Glück tote!- Klapperschlange lag.
Kommt man dann langsam Richtung Tucson sieht man dann bald die grossartigen Saguaro Kakteen, die in keinem Westernfilm fehlen dürfen. Sie sind riesengross und keine zwei sehen gleich aus und hier stehen sie zu hunderten.
Zum Schluss noch zwei praktische Tipps für Velofahrer in dieser Gegend.
1) Radfahren ist hier fantastisch, aber platte Reifen sind hier ein echtes Problem. Es hat viele Scherben von Bierflaschen, Drähte von geplatzten Truckreifen und dann noch die berüchtigten „Goat Heads“. Die kommen von einer fiesen Pflanze, die stachelige kleine Kügelchen macht, die aussehen wie Hellebarden. Wenn man über eine solche Pflanze fährt, kann man den Schlauch verschrotten. Nach 6 Plattfüssen habe ich aufgerüstet mit Kevlarbänder zwischen Pneu und Schlauch und mit extra dicken Schläuchen, die mit einem Leim gefüllt sind, der kleine Löcher verstopfen soll. Danach war Schluss mit Platten.
2) Radfahren hier ist fantastisch, aber jedes Haus hat hier mindestens einen Wachhund, normalerweise in einem Gehege oder angekettet, aber manchmal eben nicht. Ein guter Trick um die Hunde zu verjagen ist, eine Plastikflasche halb mit Ammoniak und halb mit der schärfsten Chilli Sauce, die man finden kann, zu füllen. Wenn das Viech angerannt kommt, gilt es Geduld zu haben bis man seinen Atem spürt und dann -zack!- die Mischung direkt zwischen die Augen! Gefechtsmässig habe ich diesen Trick einmal anwenden müssen und es hat fabelhaft funktioniert. Der Pit Bull ist augenblicklich stehen geblieben. Ammoniak ist Bestandteil vom Hundeurin. In konzentrierter Form ist der Geruch für den Hund derart überwältigend, dass er alles andere (zum Beispiel Radlerwaden) sofort vergisst. Chilli wäre nicht nötig, brennt aber hoffentlich!
Diese Zeilen schreibe ich vom Roadrunner Hostel in Tucson (AZ) nach einer, wegen üblem Geschnarche im Dorm, ziemlich schlaflosen Nacht. Nun haben wir also schon beinahe 7000 km und über 45‘000 Höhenmeter abgestrampelt. Zunächst zum Hostel. Es ist ein supertolles Hostel, geile Ambience, gute Lage, feines Waffel Frühstück. Aber ich muss dennoch gestehen, dass mir dennoch mulmig war. Wir sind just an Thanksgiving angekommen und das Hostel hat ein Thanksgiving Dinner, inklusive Truthahn, aufgetischt. Zuerst dachte ich, es wäre ein Wohltätigkeitsanlass für Obdachlose, es stellte sich aber nach und nach heraus, dass all die Leute Gäste des Hostels waren. Die Rechnung, die wohl gemacht wird, ist 22$ pro Nacht, macht 660 $ pro Monat, Frühstück ist mit dabei, an Thanksgiving gibt es ein grosses Fest und man ist nicht alleine. Trauriges Amerika!
Fahrradfahren im Südwesten der USA ist aber grandios. Unsere Räder sind heil mit Amtrak in Albuquerque angekommen und nach einem Ruhetag sind wir dann direkt nach Süden losgeradelt. Zuerst haben wir noch kurz überlegt auf der Route 66 nach Flagstaff zu fahren um Las Vegas und den Grand Canyon mitzunehmen. Das wäre aber die falsche Entscheidung gewesen, mit Schneesturm und Kälte wäre es dort ungemütlich geworden.
Und so sind wir via dem fantastischen Vogelreservoir Bosque del Apache und dem ebenso stimmungsvollen State Park am gestauten Rio Grande entlang gefahren. Dann sind wir nach Westen über den 2500 m hohen Emroy Pass nach Silver City und von dort nach Norden durch richtiges Cowboy Country an Ranches und Prärien vorbei nach Three Way. Von dort sind wir dann langsam zurück in die Zivilisation gekommen. Übernachten in dieser Gegend ist absolut kein Problem, man kann das Zelt irgendwo neben die Strasse stellen, das kümmert hier kein Schwein, auf BLM (Bureau of Land Managment) Land oder in State Forests ist es sogar legal. Kaffee gibt’s da und dort in kleinen Stores, dazu selbstgemachtes Jerky und Biskuits (ziemlich ähnlich wie ein Hamburger, nur mit Ei und Wurst zwischen den Brötchen). Die Gesellschaft ist auch grossartig: ziemlich verlebte Cowboys, komplett mit Hut und vom Tabak zerfressenen Zähnen, die vor allem über Rinder fachsimpeln.
Weiteres Highlight dieser Gegend sind die offenen Kupferminen. Ich hätte stundenlang zusehen können, wie die 80t Dumptrucks sich langsam aus dem 600 m tiefen und über 1.5km breiten Loch in der Erde hochkämpften.
Um nach Tucson zu gelangen, gibt es auch für Radfahrer eigentlich nur die Autobahn durch die Wüste. Das ist hier legal und eigentlich auch ziemlich spannend. An den ganzen toten Kadavern von Eulen, Greifvögeln, sonstigen Vögeln, Coyoten, Waschbären, Schlangen etc. sieht man, wie reichhaltig die Tierwelt hier ist und man lernt wie die Trucker ihr kleines Geschäft erledigen (viele mit gelber Flüssigkeit halb gefüllte Plastikflaschen am Strassenrand). Die Truckstops sind zum Teil auch ziemlich legendär. An einem haben wir gemütlich unsere Nudeln gekocht als wir plötzlich merkten, dass direkt vor uns im Sand eine –zum Glück tote!- Klapperschlange lag.
Kommt man dann langsam Richtung Tucson sieht man dann bald die grossartigen Saguaro Kakteen, die in keinem Westernfilm fehlen dürfen. Sie sind riesengross und keine zwei sehen gleich aus und hier stehen sie zu hunderten.
Zum Schluss noch zwei praktische Tipps für Velofahrer in dieser Gegend.
1) Radfahren ist hier fantastisch, aber platte Reifen sind hier ein echtes Problem. Es hat viele Scherben von Bierflaschen, Drähte von geplatzten Truckreifen und dann noch die berüchtigten „Goat Heads“. Die kommen von einer fiesen Pflanze, die stachelige kleine Kügelchen macht, die aussehen wie Hellebarden. Wenn man über eine solche Pflanze fährt, kann man den Schlauch verschrotten. Nach 6 Plattfüssen habe ich aufgerüstet mit Kevlarbänder zwischen Pneu und Schlauch und mit extra dicken Schläuchen, die mit einem Leim gefüllt sind, der kleine Löcher verstopfen soll. Danach war Schluss mit Platten.
2) Radfahren hier ist fantastisch, aber jedes Haus hat hier mindestens einen Wachhund, normalerweise in einem Gehege oder angekettet, aber manchmal eben nicht. Ein guter Trick um die Hunde zu verjagen ist, eine Plastikflasche halb mit Ammoniak und halb mit der schärfsten Chilli Sauce, die man finden kann, zu füllen. Wenn das Viech angerannt kommt, gilt es Geduld zu haben bis man seinen Atem spürt und dann -zack!- die Mischung direkt zwischen die Augen! Gefechtsmässig habe ich diesen Trick einmal anwenden müssen und es hat fabelhaft funktioniert. Der Pit Bull ist augenblicklich stehen geblieben. Ammoniak ist Bestandteil vom Hundeurin. In konzentrierter Form ist der Geruch für den Hund derart überwältigend, dass er alles andere (zum Beispiel Radlerwaden) sofort vergisst. Chilli wäre nicht nötig, brennt aber hoffentlich!
Auf dem C&O Trail und dem Great Allegheny Passage über die Appalachen
In den Appalachen gibt es viel Kohle. Um sie zu transportieren wurde zwischen Washington und Cumberland (PA) der fast 400 km lange C&O Kanal ausgehoben. Die Barken mit der Kohle wurden mit Pferden, die auf Trampelpfaden neben dem Kanal liefen, gezogen. Der Kanal hatte über 70 Schleusen und führte zum Teil sogar durch Tunnels. Nur wenige Jahrzehnte nach Inbetriebnahme des Kanals wurde er von der Eisenbahn verdrängt und wurde geschlossen. Geblieben ist eine Imposante Industrieruine, die nun in einen Nationalpark umgewandelt worden ist. Dieser ehemalige Kanal ist heute ein sensationeller Veloweg der (bis auf die Schleusen) topfeben ist und wunderbar entlang vom Potomac River fernab vom Verkehr durch die Wälder bis an den Fuss der Appalachen führt. An duzenden von Bike&Hike Campings kann man das Zelt aufschlagen und gratis übernachten. Von Cumberland führt ein fast genauso gut ausgebauter Rail-Trail quer über die Appalachen bis nach Pittsburgh.
Wir sind in Hagerstown (PA) auf den C&O Kanal und sind in zwei Tagen ca. 160 km bis nach Cumberland geradelt. Dort kann man für 10$ pro Person direkt neben dem YMCA zelteln und auch die ganze Infrastruktur nutzen. So haben wir ausgiebig geduscht, sind in die Sauna und sind auch ein bisschen im Pool rumgeplanscht. Es war fantastisch!
Ab Cumberland haben wir dann den Rail-Trail genommen. Die ersten 40 km steigen mit konstanten 1.8% Steigung bis auf ca. 800 M.ü.M an, man fährt durch einige Tunnels und an ein paar wenigen Dörfern vorbei. Es ist eine wunderbare Fahrt. Die bewaldete Hügellandschaft öffnet sich langsam mit zunehmender Höhe und der Weg ist perfekt präpariert. Die erste Nacht haben wir auf einem Camping in Rockwood verbracht der leider schon geschlossen war. Schade, denn wir hatten uns schon auf eine warme Dusche gefreut. Aber wir fanden Holz und so gab es zumindest ein Feuer um einige Marshmallows zu braten. In der Nacht ist die Temperatur bis weit unter den Gefrierpunkt gefallen. Am nächsten Morgen war unser Zelt mit Raureif überzogen und das Wasser in unseren Flaschen ein einziger Eisklotz. Es war hart aus dem warmen Schlafsack zu kriechen. Auf den ersten Kilometern wurden Hände und Füsse trotz Handschuhe und Überschuhe taub vor Kälte. Wir haben aber durchgebissen und sind an dem Tag doch noch knapp 120 km weit geradelt.
Die nächste Nacht in Cedar Creek war deutlich gemütlicher. Unser Zelt stellten wir unter einen Unterstand. Es gab einen weiteren Unterstand mit Cheminée wo wir die restlichen Marshmallows grillten. Trotz Kälte ging ich in den Fluss baden um den klebrigen Schweiss abzuspülen.
In der Nacht hat es in Strömen geregnet, doch unser Zeug blieb unter dem Unterstand wunderbar trocken. Am nächsten Tag sind wir bei Regen auf dem Trail weiter bis kurz vor Pittsburgh und unserer WarmShower Unterkunft gefahren und am Tag darauf schliesslich bis nach Pittsburgh hinein.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die 5 Tage und 450 km auf dem C&O Kanal und der Great Allegheny Passage ein fantastisches Velo Abenteuer fernab von Verkehr und meistens abseits der Zivilisation war. Dies ist wohl der beste Weg die Appalachen mit dem Velo zu überqueren. Und auch Pittsburgh ist eine fantastische Stadt, die den Untergang der Stahlindustrie offensichtlich bestens überstanden hat.
In den Appalachen gibt es viel Kohle. Um sie zu transportieren wurde zwischen Washington und Cumberland (PA) der fast 400 km lange C&O Kanal ausgehoben. Die Barken mit der Kohle wurden mit Pferden, die auf Trampelpfaden neben dem Kanal liefen, gezogen. Der Kanal hatte über 70 Schleusen und führte zum Teil sogar durch Tunnels. Nur wenige Jahrzehnte nach Inbetriebnahme des Kanals wurde er von der Eisenbahn verdrängt und wurde geschlossen. Geblieben ist eine Imposante Industrieruine, die nun in einen Nationalpark umgewandelt worden ist. Dieser ehemalige Kanal ist heute ein sensationeller Veloweg der (bis auf die Schleusen) topfeben ist und wunderbar entlang vom Potomac River fernab vom Verkehr durch die Wälder bis an den Fuss der Appalachen führt. An duzenden von Bike&Hike Campings kann man das Zelt aufschlagen und gratis übernachten. Von Cumberland führt ein fast genauso gut ausgebauter Rail-Trail quer über die Appalachen bis nach Pittsburgh.
Wir sind in Hagerstown (PA) auf den C&O Kanal und sind in zwei Tagen ca. 160 km bis nach Cumberland geradelt. Dort kann man für 10$ pro Person direkt neben dem YMCA zelteln und auch die ganze Infrastruktur nutzen. So haben wir ausgiebig geduscht, sind in die Sauna und sind auch ein bisschen im Pool rumgeplanscht. Es war fantastisch!
Ab Cumberland haben wir dann den Rail-Trail genommen. Die ersten 40 km steigen mit konstanten 1.8% Steigung bis auf ca. 800 M.ü.M an, man fährt durch einige Tunnels und an ein paar wenigen Dörfern vorbei. Es ist eine wunderbare Fahrt. Die bewaldete Hügellandschaft öffnet sich langsam mit zunehmender Höhe und der Weg ist perfekt präpariert. Die erste Nacht haben wir auf einem Camping in Rockwood verbracht der leider schon geschlossen war. Schade, denn wir hatten uns schon auf eine warme Dusche gefreut. Aber wir fanden Holz und so gab es zumindest ein Feuer um einige Marshmallows zu braten. In der Nacht ist die Temperatur bis weit unter den Gefrierpunkt gefallen. Am nächsten Morgen war unser Zelt mit Raureif überzogen und das Wasser in unseren Flaschen ein einziger Eisklotz. Es war hart aus dem warmen Schlafsack zu kriechen. Auf den ersten Kilometern wurden Hände und Füsse trotz Handschuhe und Überschuhe taub vor Kälte. Wir haben aber durchgebissen und sind an dem Tag doch noch knapp 120 km weit geradelt.
Die nächste Nacht in Cedar Creek war deutlich gemütlicher. Unser Zelt stellten wir unter einen Unterstand. Es gab einen weiteren Unterstand mit Cheminée wo wir die restlichen Marshmallows grillten. Trotz Kälte ging ich in den Fluss baden um den klebrigen Schweiss abzuspülen.
In der Nacht hat es in Strömen geregnet, doch unser Zeug blieb unter dem Unterstand wunderbar trocken. Am nächsten Tag sind wir bei Regen auf dem Trail weiter bis kurz vor Pittsburgh und unserer WarmShower Unterkunft gefahren und am Tag darauf schliesslich bis nach Pittsburgh hinein.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die 5 Tage und 450 km auf dem C&O Kanal und der Great Allegheny Passage ein fantastisches Velo Abenteuer fernab von Verkehr und meistens abseits der Zivilisation war. Dies ist wohl der beste Weg die Appalachen mit dem Velo zu überqueren. Und auch Pittsburgh ist eine fantastische Stadt, die den Untergang der Stahlindustrie offensichtlich bestens überstanden hat.
Mit dem Radel durch New York City? Na klar doch!
Wir geben es zu, wir hatten im Vorfeld ein bisschen Bammel durch die ganzen Vororte von New York zu radeln, auch vom Verkehr und dem Gedränge in Manhattan hatten wir ein bisschen Schiss. Unser Plan war mit der Fähre von New London (CT) nach Long Island zu gelangen und von dort dann Richtung Brooklyn, über die Brooklyn Bridge nach Manhattan und dann mit der Fähre über den Hudson nach Hoboken in New Jersey wo wir in der Wohnung von guten Freunden übernachten konnten. Danach wollten wir via Newark den Grossstadtjungel wieder zu verlassen.
Rückblickend können wir sagen, dass es ein fantastisches Abenteuer war und wir hatten nur wenige kritische Situationen zu überstehen. Die Fährfahrt nach Long Island war wunderbar und die erste Nacht verbrachten wir im Zelt direkt beim Ferry Terminal. Der Osten von Long Island ist noch wunderschön und dünn besiedelt. Bald nimmt jedoch die Bevölkerungsdichte dramatisch zu und schon bald fuhren wir auf dem Pannenstreifen von 6-spurigen Autobahnen. Am dritten Tag auf Long Island stand dann endlich die Fahrt nach Manhattan hinein auf dem Programm. Ausgerechnet an diesem Tag war ein Sturm angesagt, der gegen Mittag zuschlagen sollte. Entsprechend früh legten wir los. Wir folgten strikt dem Routenvorschlag von Google. Er lotste uns zunächst durch Wohnquartiere, dann entlang von Zubringern, die ziemlich mühsam waren, weil wir gefühlt jedes einzelne Rotlicht erwischten. Bald kam auch noch der Sturm dazu, der uns ziemlich bald völlig durchnässte. Dafür hatten wir dann die Brooklyn Bridge (fast) für uns alleine, da sich an dem Tag all die anderen Touries wohl irgendeine trocknere Aktivität ausgesucht hatten.
Die Fahrt durch Manhattan ging dann wie der Blitz und auch die Fährfahrt nach Hoboken war absolut unproblematisch.
Mühsam wurde es erst als wir nach ein paar Tagen Sightseeing in New York dann in Richtung Newark stadtauswärts führen. Hier muss man über ein paar unangenehme Autobahnbrücken fahren, und auch die Vororte von Newark sind nicht wirklich angenehm. Auch fing ich mir einen Plattfuss ein. Dafür kamen wir beim Flicken mit einem netten Inder ins Gespräch, der uns dann zur Aufmunterung prompt ein paar Dosen Energy Drink geschenkt ha
Wir geben es zu, wir hatten im Vorfeld ein bisschen Bammel durch die ganzen Vororte von New York zu radeln, auch vom Verkehr und dem Gedränge in Manhattan hatten wir ein bisschen Schiss. Unser Plan war mit der Fähre von New London (CT) nach Long Island zu gelangen und von dort dann Richtung Brooklyn, über die Brooklyn Bridge nach Manhattan und dann mit der Fähre über den Hudson nach Hoboken in New Jersey wo wir in der Wohnung von guten Freunden übernachten konnten. Danach wollten wir via Newark den Grossstadtjungel wieder zu verlassen.
Rückblickend können wir sagen, dass es ein fantastisches Abenteuer war und wir hatten nur wenige kritische Situationen zu überstehen. Die Fährfahrt nach Long Island war wunderbar und die erste Nacht verbrachten wir im Zelt direkt beim Ferry Terminal. Der Osten von Long Island ist noch wunderschön und dünn besiedelt. Bald nimmt jedoch die Bevölkerungsdichte dramatisch zu und schon bald fuhren wir auf dem Pannenstreifen von 6-spurigen Autobahnen. Am dritten Tag auf Long Island stand dann endlich die Fahrt nach Manhattan hinein auf dem Programm. Ausgerechnet an diesem Tag war ein Sturm angesagt, der gegen Mittag zuschlagen sollte. Entsprechend früh legten wir los. Wir folgten strikt dem Routenvorschlag von Google. Er lotste uns zunächst durch Wohnquartiere, dann entlang von Zubringern, die ziemlich mühsam waren, weil wir gefühlt jedes einzelne Rotlicht erwischten. Bald kam auch noch der Sturm dazu, der uns ziemlich bald völlig durchnässte. Dafür hatten wir dann die Brooklyn Bridge (fast) für uns alleine, da sich an dem Tag all die anderen Touries wohl irgendeine trocknere Aktivität ausgesucht hatten.
Die Fahrt durch Manhattan ging dann wie der Blitz und auch die Fährfahrt nach Hoboken war absolut unproblematisch.
Mühsam wurde es erst als wir nach ein paar Tagen Sightseeing in New York dann in Richtung Newark stadtauswärts führen. Hier muss man über ein paar unangenehme Autobahnbrücken fahren, und auch die Vororte von Newark sind nicht wirklich angenehm. Auch fing ich mir einen Plattfuss ein. Dafür kamen wir beim Flicken mit einem netten Inder ins Gespräch, der uns dann zur Aufmunterung prompt ein paar Dosen Energy Drink geschenkt ha